Meistern seit November viele Aufgaben gemeinsam: Hilfe für Flüchtlinge am Adolfinum

"Vielfalt statt Einfalt" - Adolfiner Lehrer und Schüler helfen

Gemeinsames Lernen mit Flüchtlingen bereitet große Freude - mit Video

Die Organisation der Flüchtlingshilfe

Deutsch musikalisch lernen: Martin Rücker gibt den Takt vor.

Seit September 2015 helfen Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und Lehrerinnen und Lehrer den Flüchtlingen:

  • sie sammeln Geld- und Sachspenden!
  • sie unterstützen Integrationsklassen beim Deutschlernen!
  • sie boten Sport in Kooperation mit dem Moerser Turnverein an!
  • sie richteten in Kooperation mit der Volkshochschule einen Deutschkurs ein, bei dem Schülerinnen und Schüler helfen.
  • durch enge Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis Moers werden Möglichkeiten zu ehrenamtlichen Praktika unserer Kursteilnehmer erschlossen.
Knobelt gemeinsam mit Flüchtlingen: Jan Pütter (r.) aus der Einführungsphase.

Seit dem 24. November 2015 nehmen am Dienstag- und Freitagnachmittag viele junge Männer an diesem Kurs teil, der wegen großen Andrangs auf 25 reduziert werden musste. Diejenigen aus Syrien, Pakistan, Afghanistan, Irak, Eritrea, Bangladesch und Guinea, die regelmäßig kommen, besitzen einen Kursausweis mit Foto, Namen, Geburtsdatum und Adresse.

Mindestens zwei Lehrerinnen und Lehrer und sechs bis zehn Schülerinnen und Schüler begleiten jede Sitzung, was den Abbau von Angst auf beiden Seiten, einen hohen Sprachumsatz, Differenzierung und immer mehr persönliche Beziehungen ermöglicht. Die Kombination verschiedener Projektideen bietet Möglichkeiten der aktiven Beteiligung oder durch Sach- und Geldspenden, die Anschaffungen ermöglichen, zu helfen. Dadurch wurde eine Vielfalt spielerisch-aktiven (Basteln, Werken, Musik, Exkursionen z.B. in den Krefelder Zoo, zur Universität Kamp-Lintfort und zum Naturschutzzentrum der NABU in Wesel) und zunehmend sprachlichen Lernens (bspw. mit Lehrbüchern) aus Spenden finanziert. Dies sorgt für Abwechslung, Freude und aktive Integration in unsere Gesellschaft.

Bei gemeinsamen Festen (vor Weihnachten, Ostern, Besuch des Moers-Festivals an Pfingsten und vor Ramadan) lernte man sich besser kennen. Zunehmend trugen auch die Kursteilnehmer zur Gestaltung bei. Es konnte auch im existenziellen Lebensbereich (Fahrrad, Praktikum, Sport, Wohnung) geholfen.

Sichtliche Freude beim Backen: Spaß und Genuss sollen nicht zu kurz kommen.

Durch die regelmäßigen Treffen lernte die AG Flucht „by doing“, Schülerinnen und Schüler und auch Lehrerinnen und Lehrer aller Fächer und Funktionsbereiche wuchsen ebenso zusammen wie Kursteilnehmer vom Analphabeten bis zum Rechtsanwalt.

„Warum wir das gerne tun:

Wir lernen fremde Kulturen, Sprachen und Gewohnheiten kennen. Die hilfsbereiten, immer freundlichen, lernbegierigen und anpassungswilligen Kursteilnehmer vermitteln uns ebenso Erfahrungen wie wir das tun und füttern uns mit Energie. Wir stellen uns gemeinsam der Wirklichkeit. Kollegium und Schulleitung tragen die Aktivitäten in vollem Umfang mit.“

Text: Claudia Landes

Aus erster Hand: "Flüchtlinge" als Freiarbeitsthema in der 8e

Die jungen Männer beeindruckten mit ihren Geschichten die 8e.

Anfang Mai luden die Freiarbeitsklassen 8d und 8e einige Teilnehmer des Flüchlings-Kurses, der seit vergangenem November am Adolfinum angeboten wird, in ihren Unterricht ein.
Zuvor hatten die Schülerinnen und Schüler sich in der Freiarbeit bereits seit einigen Monaten in Form von kleineren Projektarbeiten mit verschiedenen Aspekten von Flucht und Migration beschäftigt. Schließlich kam bei ihren Freiarbeitslehrern Herrn Krauskopf und Herrn Tenhaven die Idee auf, den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, "aus erster Hand" etwas über die Beweggründe und die Erfahrungen von Geflohenen aus Krisengebieten zu lernen. Ziel der Einladung war es auch, die Flüchtlinge aus der Anonymität zu ziehen und den Jugendlichen zu verdeutlichen, dass hinter jedem der "unbekannten Gesichter am Adolfinum" eine reale Geschichte bzw. ein Schicksal steht.

Es kam zu intensiven Gesprächen, nachdem erst mal das Eis gebrochen war.

Die betreuenden Lehrer waren sich zwar im Vorfeld nicht sicher, ob in der Freiarbeits-Doppelstunde trotz vorbereiteter Interview-Fragen ein intensiver Austausch möglich sein würde, wollten den Versuch aber trotzdem wagen. Einige Schülerinnen und Schüler waren (zunächst) tatsächlich etwas schüchtern bzw. brauchten sie eine Weile, bis sie "warm" wurden. Schließlich kamen aber sehr gute Gespräche zustande. Aus dem anfänglichen einseitigen Interview wurde nämlich schnell ein gegenseitiger Austausch, denn die Flüchtlinge nutzten die Zeit, um ihrerseits die Gedanken, Meinungen und Sorgen unserer Schülerinnen und Schüler zur Migrations-Thematik zu erfahren. Nach der Aktion gab es viele positive Rückmeldungen von Seiten der Schülerinnen und Schüler. Einerseits hatten sie von den acht jungen Männern zwar teilweise bedrückende Einzelheiten bezüglich ihrer Fluchtgründe und ihrer Erlebnisse auf dem Weg nach Deutschland erfahren. Andererseits wurde auch viel über Sport, Musik und andere alltägliche Dinge erzählt und die Jugendlichen zogen nach der Doppelstunde vielfach das Fazit, dass "das echt nette Leute sind".
Die neuen Erfahrungen und Eindrücke der Jugendlichen sollen nun Anfang Juni auch anderen Klassen vorgestellt werden.

Text: Sven Tenhaven

Das Bewerbungsvideo

Bei dem großen Engagement lag es auf der, dass sich die Beteiligten der "Arbeitsgemeinschaft" an dem Wettbewerb "Vielfalt statt Einfalt" des Europäischen Parlaments beteiligen möchten. Hierfür ist das folgende Video entstanden, welches durch einen Klick auf das untere Bild zu sehen. Anschauen lohnt sich!

— [Daniel Heisig-Pitzen]

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