Begeistert: Die Klasse 9c während der Videokonferenz mit Mr. Cranmer.

Ask an Aussie

Video-Call mit einem echten Australier

In der vergangenen Unterrichtsreihe hat sich die Klasse 9c intensiv mit dem faszinierenden Thema Australien auseinandergesetzt. Ein besonderes Highlight ereignete sich am 14.11., als die Schülerinnen und Schüler an einer einzigartigen Englischstunde teilnahmen: Ein Live-Video-Gespräch mit einem echten Australier, den ihr Englischlehrer Herr Schirra seit seinem Auslandsjahr in Australien persönlich kennt.

Der digitale Gast, Mr. Cranmer, selbst Lehrer und mit seiner Familie in der Nähe von Byron Bay lebend, führte mit den Jugendlichen ein lebendiges Gespräch über die Lebensweise, die Tierwelt, die Geographie und die indigene Bevölkerung Australiens. Dies ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern nicht nur, ihre im Rahmen der Unterrichtsreihe erworbenen Kenntnisse zu vertiefen, sondern auch neue Perspektiven und Einblicke zu gewinnen.

Die interaktive Begegnung bot darüber hinaus die einzigartige Gelegenheit, Fragen zu stellen, die durch keinen Text allein beantwortet werden können. Die Schülerinnen und Schüler nutzten diese Möglichkeit, um ihre Neugierde zu stillen und einen authentischen Einblick in das Leben und die Kultur Australiens zu erhalten. Diese besondere Erfahrung trug maßgeblich zur Bereicherung des Unterrichts bei und wird sicherlich in positiver Erinnerung bleiben.

Text und Foto: Daniel Schirra

Caner Demir (9c) berichtet:

Im Fach Englisch lernt man nicht nur die Sprache an sich, sondern auch die englischsprechende Welt kennen. Man behandelt verschiedene Länder und ihre Kulturen. Das Land, das wir zuletzt im Unterricht behandelt hatten, war Australien. Wieso dann nicht von einem Australier erfahren, wie es ist, in Australien zu leben?

Diese Möglichkeit ergab sich für uns im Rahmen des Englischunterrichts. Herr Schirra, unser Englischlehrer, hat für uns einen Video Call mit einem australischen Freund (Mr. Cranmer) organisiert, den er in seiner Universitätszeit in Australien kenngelernt hatte. Aufgrund der Zeitverschiebung von 10 Stunden fand das Gespräch bei uns am Morgen statt, während es in Australien bereits Abend war. Es war interessant zu sehen, dass es in Australien bereits dunkel war und unser Gesprächspartner gerade vom Fußballtraining kam.

Bei der Vorstellung erfuhren wir, dass Herr Cranmer Lehrer ist und nebenberuflich mit „Aboriginal People“ zusammenarbeitet. Aufgrund seiner Nebentätigkeit konnte er uns viel über die australischen Ureinwohner, ihre Kultur und ihre Lebensweise erzählen. In diesem Zusammenhang haben wir auch über ein trauriges Thema gesprochen, das wir zuvor auch schon im Unterricht behandelt hatten: die „stolen Generation“.  Mit der Ankunft der europäischen Siedler wurde das Leben der „Aboriginal People“ immer schwieriger. Sie wurden sehr stark diskriminiert, ihr Land wurde ihnen weggenommen, sie hatten keine Rechte und sie waren Gewalt ausgesetzt. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden den Ureinwohnern ihre Kinder weggenommen. Diese wurden in Institutionen gebracht, wo sie ihre eigene Kultur vergessen und die der Siedler annehmen sollten. Diese Kinder nennt man „Stolen Generation“, also „gestohlene Generation“.

Abgesehen von der Geschichte Australiens hat Mr. Cranmer uns auch Einblicke in die Lebensweise am pazifischen Ozean und in die vielfältige Tierwelt Australiens gegeben. Er erzählte uns von Kängurus, Koalas und Schnabeltieren. Besonders spannend fand ich seine Erklärungen zur „brown snake“, die eine der gefährlichsten Schlangen der Welt ist. Nachdem sie einen Erwachsenen gebissen hat, bleibt der Person nur noch eine Stunde, um ein Gegengift zu nehmen. Er wies darauf hin, dass diese Schlangen regelmäßig auf dem Hof der Schule auftauchen würden, an der er arbeitet. Die Schülerinnen und Schüler wüssten allerdings, wie man sich in der Situation verhalten muss.

Am Ende des Video Calls machten wir noch ein gemeinsames Foto.

Abschließend kann ich sagen, dass es eine sehr interessante Erfahrung war und möchte Mr. Cranmer hiermit danken, dass er für uns Zeit gefunden hat.

— [Daniel Heisig-Pitzen]

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