Würdevoll: Am Ende der Gedenkveranstaltung legten Teilnehmerinnen und Teilnehmer Rosen um die neuen „Stolpersteine“.

Erinnerungskultur vor Ort erleben

Adolfiner nehmen an Stolpersteinverlegung teil

Verlegt seit 1996 Stolpersteine in ganz Deutschland: Gunther Deming ist zum wiederholten Male in Moers.

Am 7. Oktober wurden auf dem Moerser Stadtgebiet 9 neue „Stolpersteine“ verlegt, um der Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft zu gedenken. An der diesjährigen Gedenkveranstaltung nahmen auch Schülerinnen und Schüler aus unserem Geschichts-Leistungskurs (Q2) teil, um dieses Stück Erinnerungskultur vor Ort zu erleben.

Carlotta Tückmantel, Ioannis Börner und Lewis Lehner (Q2) berichten von ihren Eindrücken:

Trotz anhaltenden Regens sowie Abstands- und Hygieneregeln versammelten sich am Mittwoch, den 7. Oktober 2020, viele Menschen an der Homberger Straße, um der diesjährigen „Stolpersteinverlegung“ beizuwohnen. Auch Schülerinnen und Schüler mehrerer Schulen haben an der Veranstaltung teilgenommen, um mit ihren Vorträgen einen Beitrag zum Gedenken an die Opfer zu leisten.

Vor dem Beginn der Veranstaltung warteten alle gespannt auf die Organisatorinnen und Organisatoren der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Moers e.V und Erinnern für die Zukunft e.V.. Ladenbesitzer schauten neugierig aus ihren Geschäften und viele Passanten blieben stehen, um der „Stolpersteinverlegung“ zuzuschauen. Während der ergreifenden Vorträge zu den Schicksalen der Menschen ließen sich viele interessierte, aber auch nachdenkliche Gesichter beobachten.

Nahaufnahme der neuen Stolpersteine: Sie zeigen die Namen der Opfer sowie ihre Lebensdaten.

Die „Stolpersteine“ an der Homberger Straße 13 wurden vier Mitgliedern der Familie Issacson gewidmet. Diese vier Opfer des NS-Terrors wurden von den Nationalsozialisten zwar nicht direkt ermordet, sie wurden jedoch über eine lange Zeit gedemütigt und entrechtet und flohen teilweise ins Ausland. Die Verlegung dieser vier Steine soll zeigen, dass man mit dem Projekt des Künstlers Gunter Deming sowohl der ermordeten, aber auch der entrechteten Opfer des Nationalsozialismus' gedenkt.

Sehr ergreifend war auch die musikalische Untermalung der Veranstaltung, im Rahmen derer jiddische Lieder gespielt wurden. Zum Abschluss wurden Rosen um die „Stolpersteine“ gelegt.

Was genau sind „Stolpersteine“?

Das Konzept der „Stolpersteine“ geht auf den Künstler Gunter Deming zurück, der 1947 in Berlin geboren wurde. Seit den 90er Jahren hat dieser die kleinen Gedenktafeln aus Messing in Deutschland, aber auch in anderen Ländern Europas, verlegt, mithilfe derer den Opfern des Nationalsozialismus gedacht wird. „Stolpersteine“ werden in der Regel vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz des Opfers verlegt und mit privaten Spenden finanziert. Sie gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.

Für sein Projekt erhielt Deming zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt wurde er 2019 mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.

Trotz seines fortgeschrittenen Alters führt der Künstler die Verlegungen immer noch selbst durch. Es war spannend Gunter Deming bei der Verlegung der „Stolpersteine“ zuzuschauen, die er mit großer Hingabe und Sorgfalt durchführte. Nach der Verlegung hatten wir die Gelegenheit, ein kurzes Gespräch mit ihm selbst zu führen. Laut eigener Aussage kommt er immer sehr gerne nach Moers. Weiterhin mache er das sehr gerne für uns und wünscht sich, das Projekt auch in Zukunft weiterzuführen.

Text: Daniel Schirra sowie Carlotta Tückmantel, Ioannis Börner und Lewis Lehner (Q2)

Fotos: Daniel Schirra und Carlotta Tückmantel

— [Daniel Heisig-Pitzen]

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