Intensive politische Streitgespräche

Schulentscheid Jugend debattiert 2025

Am 20. Januar 2025 fand am Gymnasium Adolfinum von 8 bis 13 Uhr der Schulentscheid zum politischen Wettbewerb „Jugend debattiert“ statt. An diesem Tag wurden die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt, gesellschaftlich relevante Fragestellungen mit scharfsinnigen Argumenten und überzeugender Rhetorik zu erörtern.

Der Wettbewerb verfolgt das Ziel, junge Menschen in ihrer Ausdrucksfähigkeit, ihrem analytischen Denken und im respektvollen Umgang miteinander zu stärken. Dabei wird nicht nur die rhetorische Kompetenz, sondern auch das Einfühlungsvermögen in verschiedene Perspektiven gefördert. Diese besonnene Art der politischen Auseinandersetzung ist gerade in so aufgeheizten gesellschaftlichen Lagen wie der derzeitigen von großer Bedeutung.

Die Halbfinalrunden – Prägnante Diskussionen und klare Argumente

Schätzen die Debattenbeiträge anhand konkreter Kriterien ein: Die Jurierenden setzten sich aus Lehrerenden und fortgebildeten Schülerinnen und Schülern zusammen.

Schon in den Halbfinalrunden zeigte sich das engagierte Auftreten der Teilnehmenden. Im 1. Halbfinale der neunten Klassen wurde die Frage behandelt, ob Straßen vor Schulen für den Autoverkehr gesperrt werden sollten. In dieser Runde traten Emma Chojnacki und Shirwan Moslem als Befürwortung auf, während Magnus Kindermann und Clara Weiss kritische Einwände einbrachten. Die Diskussion war von klar formulierten Argumenten und einem intensiven Austausch geprägt. Parallel dazu debattierten Zehntklässler in ihrem 1. Halbfinale über die Frage, ob Zoos in Deutschland verboten werden sollten. Lasse Stais und Caner Demir vertraten in dieser Diskussion den Standpunkt der Pro-Seite, während Paula Reifenrath und Allison Usselmann mit gut begründeten Gegenargumenten auftraten. Das 2. Halbfinale der neunten Klassen widmete sich der Frage, ob an jedem Schultag eine Stunde Sport stattfinden sollte. Hier überzeugten Emilie Cichy und Pauline Van Holt das Publikum mit präzisen Argumenten, während Klara Kerschen und Mara Böcker kritische Einwände vorbrachten. Gleichzeitig wurde im 2. Halbfinale der zehnten Klassen die Frage erörtert, ob in der Schule regelmäßig die deutsche Nationalhymne gesungen werden sollte. Felipe Staden und Elisa Tas brachten dafür überzeugende Argumente vor, während Fynn Jendral und Luka Curcija auf mögliche Nachteile hinwiesen. Diese Vorentscheidungen zeichneten sich durch einen abwechslungsreichen Stil und einen offenen Austausch von Positionen aus.

Die Finalrunden – Höhepunkte der Debattenkunst

Nicht vor leeren Rängen: Für die Debatten dürften die Schülerinnen und Schüler Freunde als Zuschauer mitbringen.

Nach den Halbfinalrunden der Klassen 9 und 10 qualifizierten sich die überzeugendsten Rednerinnen und Redner für die Finalrunden. Im Finale der neunten Klassen diskutierten Emilie, Shirwan, Clara und Emma die Frage, ob die Bewertung von Gruppenleistungen gegenüber Einzelleistungen in der Schule ein höheres Gewicht erhalten sollte. In diesem Abschlussduell setzte sich Emilie als Siegerin durch, während Shirwan den zweiten Platz belegte. Die finale Debatte war geprägt von einem sachlichen und dennoch engagierten Austausch. In der Runde der zehnten Klassen standen Lasse, Elisa, Paula und Felipe vor der Herausforderung, zu erörtern, ob unsere Schule eine Kooperation mit einer Schule in Israel eingehen sollte. Dieses Thema, das für das Adolfinum derzeit von großer Bedeutung ist, war wie alle anderen von der Regionalverwaltung für Jugend debattiert zentral vorgegeben – eine Maßnahme, um Fairness zwischen allen teilnehmenden Schulen zu erzielen und noch Streitfragen für die Regionalrunde offen zu haben. Elisa überzeugte bei dieser Frage mit einer klar strukturierten Argumentation und gewann das Finale, während Lasse als Zweitplatzierter hervortrat. „Meine anfängliche Nervosität legte sich schnell“, berichtete Elisa, „meine Mitstreiter und ich haben uns einen tollen Schlagabtausch geliefert, der mir viel Spaß gemacht hat.“

Schließlich trat in der Finalrunde der Einführungsphase – hier gab es keine Vorrunde - die Frage in den Vordergrund, ob der 17. Juni in Deutschland wieder ein gesetzlicher Feiertag werden sollte. In dieser Diskussion setzte sich Coralie Salenga als Siegerin durch, während Timo Bartels den zweiten Platz erreichte. Beide lieferten sich ein beeindruckendes Streitgespräch mit Alexander Url und Inka Kuczkowiak. Coralie sieht den Wettbewerb so: "Für mich und viele andere ist Jugend Debattiert immer eine schöne Veranstaltung, weil man wirklich geordneten und hochklassigen Diskurs zu Themen hat, die spannend und relevant sind. Man übt das schnelle gedankliche Anpassen, etwa wenn die Gegenseite Punkte aufwirft, die man selbst noch gar nicht berücksichtigt hatte, betrachtet Themen aus verschiedenen Perspektiven und trainiert in der Vorbereitung auch noch die gezielte Recherche. Ich denke, wenn nicht nur mehr Schülerinnen und Schüler an Jugend debattiert teilnehmen würden, sondern insgesamt mehr Menschen im Stile des Wettbewerbs zu streiten lernen würden, täte das der Diskussionskultur sehr gut.“

Dank und Ausblick

Ein solch gelungener Wettbewerb wäre ohne das Engagement aller Beteiligten nicht möglich gewesen. Unser Dank gilt den Schülerinnen und Schülern, die mit klarem Verstand und Einsatzbereitschaft ihre Themen verteidigten, sowie den Beteiligten, die diesen Tag reibungslos ermöglichten. Hierzu möchten wir auch den Jurierenden für ihre fairen Bewertungen danken, sie trugen mit ihrer Expertise maßgeblich zur Qualität des Wettbewerbs bei: Franziska Deventer, Lucas Liesegang sowie Jan Mülder und Tuba Bora setzen sich als Lehrerjurierende und Lina Bauhaus, Luca Bell, Ana Richter und Kim Schirra als Schülerjurierende für diesen politischen Schlagabtausch ein. Mit Vorfreude blicken wir auf die nächste Wettbewerbsrunde, in der wir erneut auf engagierte Debatten und überzeugende Argumentationskunst hoffen dürfen.

Konnten die Jury von sich überzeugen: Shirwan, Emilie, Timo, Coralie, Elisa und Lasse.

Fotos: Franziska Deventer | Text: Daniel Heisig-Pitzen

— [Daniel Heisig-Pitzen]

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