Helfen auf vielfältige Weise: Therapiehunde sind mehr als nur "des Menschen besten Freundes".

Hunde – tierisch beste Freunde?

Teams von Sprachtherapeutinnen mit Therapiebegleithunden besuchen 6C

„Kann ich ihn auch mal streicheln?“, „Oh, ich habe Angst vor Hunden!“ - so unterschiedlich fallen die Reaktionen auf Hunde aus. Am 15. Juni 2022 waren jedoch keine gewöhnlichen Hunde im Deutschunterricht der Klasse 6C zu Besuch, sondern zwei Sprachtherapeutinnen mit ihren Therapiebegleithunden Lino und Nele.

Doch was können diese Hunde Besonderes? Therapiebegleithunde ermöglichen auch sehr ängstlichen oder schüchternen Kindern einen Zugang zur Therapie. Gerade bei Sprachschwierigkeiten reagieren Hunde nicht ablehnend wie andere Kinder oder Erwachsene, sondern gehen offen und neugierig auf die Kinder zu, die so das Gefühl haben, angenommen zu werden, wie sie sind.

Eine Arbeit ohne Therapiebegleithunde kann sich die Logopädin Karin Wendland kaum noch vorstellen. „Die Kinder machen mit Therapiebegleithunden unglaubliche Fortschritte, die ich vorher in der Therapie nicht so schnell erreichen konnte. Die allermeisten Kinder wünschen sich eine Therapie mit einem Therapiebegleithund“, ergänzt ihre Kollegin Natalie Gutt. Sie sei erst durch Lino, den Hund ihrer Kollegin, auf den Hund gekommen.

Nele schnüffelt derweil neugierig an Kinderbeinen, lässt sich streicheln. Die Hunde sind speziell trainiert, sodass ihnen auch die knapp dreißig Kinder in der Klasse nichts ausmachen. Sie haben ihre Abwehrreflexe abgelegt und müssen alle zwei Jahre einen Wesenstest machen: „Da werden die Hunde auch schon mal gekniffen oder an der Rute gezogen“, so Natalie Gutt. „Erst, wenn sie keine Anzeichen aggressiven Verhaltens zeigen, dürfen sie als Therapiebegleithunde arbeiten.“

„Und was passiert, wenn sie doch mal ein Kind beißen?“, möchte Leo wissen. „Schon beim geringsten Zweifel, ob der Hund aggressiv sein könnte, bekommt er keine Zulassung beim Wesenstest“, so Karin Wendland. „Aber wir können es ja einmal mit Lino demonstrieren.“ Anton ist mutig und streckt seine Hand in die Hundeschnauze. Doch Lino dreht sich beiseite und schließt die Schnauze erst, als Antons Hand sicher außer Reichweite ist.

Beeindruckt zeigt sich die Klasse auch von Neles Fähigkeiten als Spürhund. „Hunde können kein Rot sehen“, erläutert Natalie Gutt, während sie ein rotes Tuch mit einem bestimmten Geruch versteckt. Dann schnüffelt Nele kurz an einer Geruchsprobe, bevor sie blitzartig das Tuch in der hintersten Ecke des Klassenraums aufspürt. „Außerdem hören Hunde zehnmal besser als Menschen. Sie hören also nicht nur euch, sondern gleichzeitig auch die Kinder in den Nebenräumen und den Mann, der draußen auf der Straße hustet.“ Staunend und ohne lauten Applaus, dafür aber mit einer extra Streicheleinheit zum Abschied für die Hunde verabschieden sich alle: „Schade, dass es schon vorbei ist.“

Text und Fotos: Katharina Grade

— [Daniel Heisig-Pitzen]

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