Gegenstände aus Moers und Umgebung als stumme Zeugen der Vergangenheit

Intensive Vorbereitung auf die Polenfahrt

Teamer-Wochenende am Gymnasium Adolfinum

Am 30. Januar und 1. Februar 2025, wenige Tage nach dem 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, fand am Adolfinum das Teamer-Wochenende zur Vorbereitung der diesjährigen Auschwitzfahrt statt. In intensiver Zusammenarbeit entwickelte und evaluierte unser Leitungsteam, bestehend aus den zahlreichen Teamerinnen und Teamern sowie den betreuenden Lehrkräften, neue Konzepte, klärte die Betreuung der Kleingruppen und sammelte wertvolle Erfahrungen für die bevorstehende Fahrt vom 4. bis 10. Juli 2025.

Ergreifend: Eine Teamerin informiert sich über das Schicksal der Moerser Jüdinnen und Juden an einem der digital Monitore.

Ein wichtiger Aspekt des Wochenendes war die Überarbeitung von Programmpunkten, die von den Teamenden geleitet werden. Sowohl für die Erkundungen der Stadt Oświęcim als auch des jüdischen Stadtviertels Kazimierz in Krakau wurden neue Ansätze erarbeitet, um den Teilnehmenden einen noch besseren Zugang zur Geschichte der Orte zu ermöglichen. Die neuen Konzepte wurden am Wochenende vorgestellt und kritisch diskutiert, um die Schülerinnen und Schüler während der Fahrt im Juli bestmöglich über die Relevanz der beiden Orte für das Judentum in Polen aufzuklären. Das Ergebnis: Zwei interaktive und inhaltlich stringente Rundgänge mit Stationen an verschiedenen wichtigen Orten der beiden Städte, die einerseits über die reiche Kultur des Judentums aufklären und andererseits über den damaligen Alltag der jüdischen Familien in Polen berichten.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Zuteilung der Teamerinnen und Teamer zu den Kleingruppen. In den letzten Monaten haben sich die Schülerinnen und Schüler, die im Juli an der Fahrt teilnehmen werden, in 16 Kleingruppen aufgeteilt. In einem gemeinsamen Prozess ordneten sich die Teamenden den Gruppen zu, sodass während der gesamten Vorbereitung und vor allem während der Fahrt selbst jede Kleingruppe von zwei bis drei Ansprechpersonen begleitet wird. Diese Kleingruppen bieten den Jugendlichen einen geschützten Raum für Austausch, Reflexion und Unterstützung. Natürlich bedurfte die Zuteilung - wie in jedem Jahr - eine Menge Diskussion und Kompromisse, bis alle Teamerinnen und Teamer auf die Kleingruppen zugeteilt waren. Auch das bedeutet Demokratieerziehung.

Obwohl in diesem Jahr leider Fahrt zu unserem Bildungspartner Vogelsang IP stattfinden konnte, kam der Aspekt der thematischen Weiterbildung nicht zu kurz. Am zweiten Tag des Workshops besuchte das Leitungsteam, betreut von der Leiterin des Grafschafter Museums, Diana Finkele, die Ausstellung „Unsere wechselvolle Demokratiegeschichte“ im Alten Landratsamt in Moers. In einem interaktiven Rollenspiel versetzten sich die Teamenden und die Lehrkräfte in die Perspektiven realer Personen, die während der NS-Zeit in Moers lebten. Die Ausstellung ermöglichte es, über aufgestellte Bildschirme und digitale Identitätskarten die Biografien von Opfern, Tätern und Mitläufern zu erkunden. Diese eindrucksvolle Erfahrung verdeutlichte auf persönlicher Ebene, wie sich der Nationalsozialismus konkret auf den Alltag der Menschen in der Region auswirkte und bot noch dazu etwas Abwechslung für diejenigen im Leitungsteam, die die Fahrt bereits seit einiger Zeit begleiten und daher den Erinnerungsort Vogelsang durch die Führungen der letzten Jahre schon gut kennen. Den Teamenden steht frei, die Ausstellung im alten Landratsamt zur Vorbereitung auf die Fahrt kostenlos mit ihrer Kleingruppe erneut zu besuchen.

Abschließend wurden verschiedene Module zur Gestaltung der Kleingruppenarbeit vorgestellt. Besonders erfahrene Teamerinnen und Teamer präsentierten bewährte Methoden und Materialien, die neuen Teamenden helfen sollen, ihre Gruppen bestmöglich auf die Auschwitzfahrt vorzubereiten. Die Module decken ein breites Themenspektrum ab, von historischen Hintergründen bis hin zu kreativen Reflexionsmethoden, und bieten eine strukturierte Grundlage für die inhaltliche und emotionale Arbeit mit den Teilnehmenden.

Das Workshop-Wochenende diente nicht nur der inhaltlichen Vorbereitung, sondern auch der Stärkung der Teamenden als Gruppe. Die enge Zusammenarbeit und der gemeinsame Austausch über Erfahrungen und Herausforderungen tragen dazu bei, dass die Teamerinnen und Teamer die Teilnehmenden bestmöglich begleiten können.

Das Auschwitzprojekt des Gymnasium Adolfinum hat sich über Jahre hinweg als ein besonderes Bildungsangebot etabliert, das historische Aufarbeitung mit persönlicher Reflexion verbindet. Die intensive Vorbereitung durch verschiedene Veranstaltungen, wie das Workshop-Wochenende, zeigt einmal mehr, mit wie viel Engagement und Verantwortung die Beteiligten an diese wichtige Aufgabe herangehen.

Nach einem produktiven Wochenende sind sich nun alle Mitgliederinnen und Mitglieder des Leitungsteams einig: Jetzt kann die Auftaktveranstaltung am 11. Februar 2025, die den Beginn der diesjährigen Kleingruppenarbeit einleitet, kommen.

Text: Mathis van Schoonhoven (Teamer im Auschwitzprojekt) | Fotos: Simon Krenz (Teamer im Auschwitzprojekt).

— [Daniel Heisig-Pitzen]

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