Spielen am "Drittort": Im Elsass begegneten sich die Schülerinnen und Schüler des Collège St. Thérèse und des Adolfinums.

Neue Partnerschule: Austausch zwischen Maison-Alfort und Moers

Frankreich-Austausch hat am Adolfinum Tradition

Der Schüleraustausch mit Frankreich hat am Adolfinum eine lange Tradition, auch wenn die Austauschschulen in den letzten Jahren gelegentlich gewechselt haben: Im letzten Schuljahr hat das Adolfinum mit dem Collège St. Thérèse in Maison-Alfort einen neuen Austauschpartner in der Moerser Partnerstadt gefunden. Mit der neuen Partnerschule erprobten die Fachschaft Französisch des Adolfinums - unterstützt durch das Deutsch-Französische Jugendwerk und die Stadt Moers - zwei verschiedene Formen der Schülerbegegnung aus: den "klassischen" Austausch in Gastfamilien und die Begegnung am Drittort.

Der "klassische" Schüleraustausch

Im letzten Schuljahr stand ein „klassischer“ Austausch in den Familien an. Nach einem Aufenthalt im März in Maison-Alfort besuchten uns die französischen Austauschpartner im Mai in Moers. Durch den Besuch in einer französischen Familie erlangten wir intensive Einblicke in einen anderen Kulturraum. Darüber hinaus standen  auch viele Besichtigungshighlights in den beiden Regionen an: Maison-Alfort, eine gehobene Vorstadt der Metropole Paris bot zahlreiche kulturelle Entdeckungsmöglichkeiten. Aber auch für die französische Seite war der Besuch in Köln und der Metropole Ruhr ein Erlebnis. Einziger Wermutstropfen war, dass es im Format des Familienaustausches nur recht wenige Plätze gab, sodass nicht alle teilnehmen konnten.

Begegnung am Drittort

Im zweiten Jahr erprobten wir das Format der Drittortbegegnung. Mit diesem Austauschformat haben wir in der Vergangenheit viele positive Erfahrungen machen können, da schlichtweg mehr Interessenten teilnehmen konnten als im Format des Familienaustausches. Ein weiterer Vorteil liegt sicherlich darin, dass die Drittortbegegnung ermöglicht, sich an einem gemeinsam gewählten dritten Ort zu treffen, an dem man sich auf Augenhöhe und ohne Gast- oder Gastgeberstatus treffen kann.

In diesem Jahr fiel die Wahl auf das Elsass, einer Region deren kulturelle Zugehörigkeit seit jeher zwischen Frankreich und Deutschland wechselte. Im Folgenden berichten Sarah Schröter, Zaraa Raad, Fiona Westerhoff und Leni Gies stellvertretend für 50 Schülerinnen und Schüler von ihren Erlebnissen.

Nach ein paar Stunden Busfahrt mit unserer Fahrerin Silke stand der Bezug unserer Herberge in Munster an. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Erfahrungen mit Jugendherbergen war diese ganz anders: Viel Platz, Zimmer mit wenigen Betten und viel Natur. Am Abend stand das erste Kennenlernen mit den französischen Schülern auf dem Programm. Frau Meyering hatte dafür einige Kennenlernspiele vorbereitet. Beim lustigen Namenraten und dem „Obstsalat“-Spielen lernten wir die anderen und vor allem die französischen Schüler sehr schnell kennen. Einige von uns hatten schon vor dem Austausch Kontakt mit den Franzosen aufgenommen, sodass es zumindest ein erstes Live-Treffen gab. Bereits am ersten Abend hatten wir auch Gelegenheit, erste Ergebnisse und Ideen unserer gemeinsamen Projektarbeit (deutsch-französische Spiele) zu präsentieren.

Am Dienstag standen viele verschiedene Programmpunkte an: die Besichtigung einer Käserei, wo wir über den Produktionsprozess des berühmten Munster-Käse informiert wurden. Délicieux! Danach warteten noch zwei weitere Highlights auf uns: Die Besichtigung einer Silbermine aus dem 16. Jahrhundert. Dunkel, eng und nass! Total aufregend! Am Abend gab es einen so genannten „Folklore“-Abend. Zwei echte Elsässer zeigten uns einige traditionelle Tänze. Für Mittwoch stand die Erkundung der Stadt Straßburg auf dem Programm: Es gab eine Führung durch die Altstadt, vor allem des berühmten Viertels Petite France. Mit einer anschließenden Stadtrallyel lernten wir außerdem das Europa-Viertel kennen.

Der Nachmittag und Abend stand ganz im Zeichen des weiteren Kennenlernens und der Projektarbeit: deutsch-französische Spiele. Es galt in Gruppen jeweils den Schülern aus dem anderen Land ein oder mehrere Spiele und deren Regeln zu zeigen, zu erklären und zu spielen.

Am Donnerstag galt es das schöne Freiburg im Breisgau zu entdecken. Nach der von uns selbst vorbereiteten Stadtführung in deutscher und französischer Sprache hatten wir Freizeit, um die Stadt in deutsch-französischen Kleingruppen selbst zu entdecken.

Zurück in der Herberge galt es, weitere Sprachspiele zu erleben: Nach einem „Speed-Dating“ entstanden deutsch-französische Gedichte über die Austauschfahrt, die genauso wie einige Zungenbrecher auf der Bühne der Herberge präsentiert wurden. Einige Lacher waren da garantiert. Nach einer letzten deutsch-französischen Spiele-Runde veranstalteten wir am letzten Abend eine große Abschlussparty, für die sich die Franzosen ganz besonders in Schale geschmissen haben.

Spät am Abend hieß es dann: Spielkarten und - figuren verstauen, die letzten Sachen in den Koffer packen und sich für die letzte Nacht vor der Rückreise vorbereiten.
Wir hoffen für die kommenden Jahrgänge auf eine Fortsetzung dieser Fahrten in unser französisches Nachbar- und Partnerland!

Text: Regine Meyering, Marco Petering und Sarah Schröter Zaraa Raad, Fiona Westerhoff sowie Leni Gies (Klassen 9) | Fotos: Marco Petering.

— [Thomas Kozianka]

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