Milena Reuss (Praktikantin), Daniel Kunze (Intendant und Regisseur) und Sandra Höhne (Dramaturgin) vom Schlosstheater Moers

Schlosstheater in die Schule gebracht

Deutschklasse und Griechisch-Gk besprechen "Aristophanes"

Im Rahmen der Kooperation zwischen dem Schlosstheater Moers (STM) und dem Adolfinum erhielten wir am Donnerstag, 4. Dezember 2025 Besuch von gleich drei VertreterInnen des Theaters: Dramaturgin Sandra Höhne, Intendant und Regisseur Daniel Kunze und Praktikantin Melina Reuss kamen zu uns, um aus ihren Erfahrungen mit der Inszenierung der Komödie „Der Frieden“ des griechischen Dichters Aristophanes (5. Jahrhundert vor Christus) zu berichten uns sich den Fragen unserer Schülerschaft zu stellen.

Im Rahmen der Kooperation zwischen dem Schlosstheater Moers (STM) und dem Adolfinum erhielten wir am Donnerstag, 4. Dezember 2025 Besuch von gleich drei VertreterInnen des Theaters: Dramaturgin Sandra Höhne, Intendant und Regisseur Daniel Kunze und Praktikantin Melina Reuss kamen zu uns, um aus ihren Erfahrungen mit der Inszenierung der Komödie „Der Frieden“ des griechischen Dichters Aristophanes (5. Jahrhundert vor Christus) zu berichten uns sich den Fragen unserer Schülerschaft zu stellen.

Die Idee hinter dem Austausch war, von zwei Seiten auf die Inszenierung zu schauen: Als Zuschauer und als Theatermacher. Die Schülerinnen und Schüler der Q1 haben bereits Theatererfahrung und fast alle haben sich im Vorfeld den „Frieden“ angesehen – am Wochenende, was nicht selbstverständlich ist und uns als Lehrer sehr gefreut hat.

Das Treffen mit den Theatermachern geht zurück auf eine Anfrage von Griechischlehrer Dr. Backhuys an die Theaterpädagogin und Leiterin des Jungen Schlosstheaters Moers, Katrin Leneke, den Besuch einer Inszenierung am Schlosstheater im Unterricht nachzubesprechen und so die Eindrücke zu vertiefen. Frau Leneke hat das Treffen seitens des Theaters sehr bereitwillig organisiert, wofür wir uns herzlich bedanken möchten. Unser Dank geht natürlich an dieser Stelle an Sandra Höhne, Milena Reuss und Daniel Kunze, die nicht gezögert haben, uns im Unterricht zu besuchen, ausführlich aus ihrer Sicht auf die Inszenierung und Theater im Allgemeinen zu berichten und vor allem den Dialog mit unserer Schülerschaft zu suchen und tagesaktuelle Themen einzubringen.

Der Deutschkurs 10d von Frau Fießer und der Griechisch-Grundkurs Q1 von Herrn Dr. Backhuys im Gespräch mit unseren Gästen vom Moerser Schlosstheater: Sandra Höhne, Daniel Kunze, Melina Reuss.

Wir sind gestartet bei den Ausgangsbedingungen der Theaterbesuche im antiken Athen (alle erwachsenen männlichen Vollbürger mussten [!] das Theater besuchen, alle Politiker und Größen der Stadt waren dort), haben über den Peloponnesischen Krieg (zwischen Sparta und Athen) gesprochen, über die „vierte Wand“ auf der Bühne und ihre Durchbrechung, Verfremdungseffekte, Schwierigkeiten, einen fremdsprachlichen Text auf die Bühne zu bringen und sind irgendwann bei der Debatte um die (unmittelbar nach dem Besuch von der Bundesregierung beschlossene) Wehrpflicht in Deutschland zu sprechen gekommen. Die Zeit zu füllen war also kein Hindernis.

Es war ein rundum gelungener, von Offenheit und Freundlichkeit geprägter Austausch, den wir in Zukunft ausweiten und intensivieren wollen ­– vielen Dank an alle Beteiligten!

Fotos und Text: Dr. Thomas Backhuys

Melda Taniyan berichtet: Besuch vom Schlosstheater

Am 04. Dezember 2025 besuchten uns Sandra Höhne, Dramaturgin, und Daniel Kunze, Regisseur und Intendant des Schlosstheaters Moers, und stellten uns in der Schule das Theaterstück „Der Frieden“ vor, das auf einem antiken Stück von Aristophanes beruht.

Das Stück behandelt nicht nur das Thema Frieden, sondern dabei auch den Krieg unter den Menschen.

Da wir Zehntklässler und Zehntklässlerinnen das Stück selbst noch nicht gesehen haben, berichteten vor allem die Schülerinnen und Schüler des Griechischkurses der 12. Klasse von ihren Eindrücken.

Durch die spannenden Erklärungen und Beschreibungen durch Frau Höhne und Herrn Kunze wurde unser Interesse an dem Theaterstück auf jeden Fall geweckt. Viele von uns können sich gut vorstellen, das Theater auch selbst zu besuchen.

Wir bedanken uns herzlich für den Besuch!

Melda Taniyan, Deutschkurs 10d (Frau Fießer)

Aristophanes und die Geburtsstunde der Comedy (Lina Schoepp)

Wie kann man in einem Stück, das „der Frieden“ heißt, trotzdem den Krieg humorvoll thematisieren? Wäre das nicht etwas geschmacklos? Die Antwort auf diese komplexe Frage lautet: Gerade der Humor in der Komödie hilft uns, schwierige Themen nahbar zu machen. Der Ernst des Inhaltes und der Humor, besonders in Form von Sarkasmus, halten sich die Waage und machen es so für uns leichter, über den Krieg zu sprechen. Denn trotz allem Humor lassen sich auch aus der Komödie viele ernste Momente herauskristallisieren, nur sind sie nett verpackt.

Trygaios, der naive und etwas trottelige Protagonist im „Frieden“, ähnelt uns allen: Er bemüht sich um eine Sache (den Frieden), aber er scheitert immer wieder, trotz bester Absichten.

Die Ansprache des Publikums zu Beginn des Stücks zeigt Parallelen zu unserem Umgang mit dem Frieden: Jeder befürwortet ihn, doch trotzdem möchte niemand involviert oder gar verantwortlich sein, wenn es darauf ankommt. Diese Verfremdung soll uns aus der passiven Rolle des bloßen Zuschauers reißen, denn wir sollen uns nicht in der erzählten Geschichte verlieren, sondern mitfiebern, nicht nur emotional, sondern auch nüchtern von außen auf das Geschehen blicken. Anders ist ein Blick auf die Gesellschaft, von der wir alle ein Teil sind, nicht möglich. Auch das Spüren eines gemeinsamen Moments, der sich sozusagen „live“ und ungefiltert aufbaut, rüttelt uns als Zuschauer wach und durchbricht die bloße Unterhaltung.

Lange haben wir darüber diskutiert, was eigentlich Frieden ist – wie es auch im Stück die Schauspieler getan haben. Ist es ein Zustand, den man konkret beschreiben kann? Ist es die Abwesenheit von Krieg? Was gibt der Frieden den Menschen, was nimmt der Krieg uns? Im Theaterstück kocht der Gott des Krieges einen „Einheitsbrei“ aus allen Griechen, zerstampft das Land um sie herum, dehumanisiert sie. Indem man den Menschen ihre Individualität, ihre Eigenschaft und ihre Menschlichkeit nimmt, macht man das Töten und Zerstören für sich selbst erträglicher. Auch hier sind die Bezüge zu unserer Realität nicht zu übersehen, nur mit dem Unterschied, dass Völker nicht nur symbolisch auf der Bühne gekocht, sondern tatsächlich in diesem Moment auf grausamste Weise umgebracht werden.

Der 90-minütige Austausch war letztlich so schnell vorbei, dass uns keine Zeit mehr blieb, die aktuell viel diskutierte Frage der Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland in Gänze zu behandeln. Dafür wird es in Zukunft bestimmt weitere Gelegenheiten mit und beim Schlosstheater geben.

Unser Besuch hat sich jedenfalls gelohnt, denn wie man sieht, haben zahlreiche der von Aristophanes behandelten Themen bis heute immer noch große Relevanz.

Lina Schoepp, Griechisch-Gk Q1 (Herr Dr. Backhuys)

— [Daniel Heisig-Pitzen]

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