"Kampf dem Knöterich": Toni (links) und Anton bei der Präsentation ihres Projekts.

Schüler rücken dem Knöterich zu Leibe

Adolfiner bei "Jugend forscht"

In der kommenden Woche steht das Finale des Regionalwettbewerbs von „Jugend forscht“ an. Am Dienstag, 8. März, werden 123 Forschungsprojekte von Jugendlichen in einer Onlinepräsentation vorgestellt. Die Jury aus Repräsentanten von Schulen, Hochschulen und Wirtschaft wird dann bis Donnerstag eine Auswahl treffen.

Die Sieger werden am Donnerstag bekanntgegeben. Aufgrund der Corona-Pandemie findet der Wettbewerb auch in diesem Jahr nicht in Präsenz statt. Vorab präsentierte die Unternehmerschaft Niederrhein einige ausgewählte Projekte. „Diese sind aber eher nach regionalen Gesichtspunkten gewählt und lassen keinen Rückschluss auf eine Favoritenrolle zu“, betont der Projektpate Ralf Wimmer von der Unternehmerschaft.

Mit dabei sind auch die beiden elf Jahre alten Nachwuchsforscher Anton Weitauer und Toni Winter vom Gymnasium Adolfinum in Moers. Die beiden Fünftklässler untersuchten die Verwendungsmöglichkeiten von japanischem Staudenknöterich. „Das ist eine in Deutschland eingeführte Art, ein so genannter invasiver Neophyt“, erläutert Toni. Die Pflanze sei speziell im 19. Jahrhundert als Viehfutter eingeführt worden, weil sie sehr schnell und groß wächst, erläutert er weiter. „Später wurde sie dann auch als Zierpflanze beliebt“, sagt der junge Forscher.

Doch mittlerweile sei der Knöterich zu einem Problem geworden. „Es ist heute verboten, ihn zu pflanzen. Er breitet sich ohnehin zu schnell aus“, sagt Toni und Anton fügt hinzu: „Das Problem ist, wenn er einmal wächst ist er fast unmöglich zu entfernen. Er wurzelt bis zu drei Meter tief und wenn nur ein bisschen Wurzel bleibt, dann treibt die Pflanze wieder aus.“

Darum suchten die beiden nach Wegen, den Knöterich zu verwerten, um so dazu beizutragen, ihn zu beseitigen. „Als Brennmaterial taugt er überhaupt nicht. Nass brennt er gar nicht und sogar getrocknet ist es eher ein Glimmen. In Japan kommt er an Berghängen vor und wir glauben, dass es so ist, weil dort viele Vulkane sind. So können die Büsche nicht komplett abbrennen“, vermutet er weiter.

Die beiden suchten also nach einer anderen Nutzung. „Wir haben überlegt, was man sinnvoll daraus machen könnte. Die ganz jungen Triebe sind sogar essbar, später, wenn sie größer sind, sind sie aber ungenießbar. Das fiel also auch raus. Also haben wir überlegt, dass wir ihn zu Farbe verarbeiten könnten“, erzählt Anton. Kurzerhand suchten die beiden Jugendlichen nach der besten Methode dazu. „Am Ende haben wir die Blätter erst getrocknet und dann mit etwas Wasser fein gemörsert. Danach haben sie ganz kurz erhitzt. Heraus kam eine ziemlich gut deckende braune Farbe, die sich mit einem Pinsel streichen lässt“, beschreibt Toni den Prozess.

Unterstützung und Rat erhielten die beiden Jungforscher von den Lehrerinnen Katharina Adams und Evelyn Kleine. Beide sind verantwortlich für die Projekte an der Schule im Rahmen der Wettbewerbe „Jugend forscht“und „Schüler experimentieren“(so heißt der Wettbewerb für Schüler bis 14 Jahre). „Wir haben einmal in der Woche einen extra Kurs dafür. Die Jugendlichen können dann alle Räume nutzen und wir helfen ihnen natürlich auch bei Fragen“, erläutert Adams. „Zum Beispiel habe ich den beiden hier bei ihren Studien zur Verbrennung geholfen. Sie konnten noch nicht allein mit dem Bunsenbrenner umgehen und brauchten natürlich Aufsicht dabei“, fügt Kleine hinzu.

Die Initiative zahle sich aus, sagt auch Schulleiter Thorsten Klag. „Wir haben jedes Jahr viele Projekte, die eingereicht werden. ‚Jugend forscht‘ ist ein großes Thema an unserer Schule“, sagt er. In diesem Jahr seien es allein zwölf Arbeiten, die abgegeben wurden. Daran waren 18 Jungen und Mädchen beteiligt.

Beeindruckend ist auch die Disziplin, mit der die Jugendlichen agieren. „Die Ausarbeitung haben wir getippt abgegeben. Ich habe da viele Stunden dran gesessen“, berichtet Toni. Eine genaue Stundenzahl kann er nicht angeben. Ein gutes Abschneiden wäre ein großer Lohn. Doch auch so hatten sie bereits viel Spaß. „Ich freue mich auch schon auf die Präsentation nächste Woche. Heute hat es ja schon ganz gut geklappt, obwohl ich etwas aufgeregt war“, schließt Anton.

Die beiden scheinen sprichwörtlich Blut geleckt zu haben und es würde nicht überraschen, wenn sie – unabhängig vom Ergebnis diesen Jahres – bei der nächsten Ausgabe in 2022/23 wieder dabei wären.

Text: Sven Schalljo (Rheinische Post, Moers und Xanten, 07.03.2022) | Foto: Dr. Evelyn Kleine.

— [Thomas Kozianka]

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