Ödipus einen Besuch abgestattet: Der Griechisch-Kurs ging mit Herrn Backhuys ins Theater.

Unterrichtsvertiefung der anderen Art

Griechischkurs im Duisburger Stadttheater

Am Abend des Samstages, 23.11.2024 traf sich über die Hälfte des Griechischkurses der Einführungsphase gemeinsam mit ihrem Lehrer Herrn Backhuys sowie einigen „Kurs-Externen“ Stufenkameraden am Stadttheater in Duisburg, um sich die Inszenierung eines Stückes anzusehen, das vorher schon Unterrichtsinhalt war.

Besondere Inszenierung: Handpuppen und Livemusik mit „Looptechnik“

Bei besagtem Stück handelte es sich um Sophokles‘ Drama „Antigone“, hier in einer Fassung, wo die einzelnen Charaktere durch Masken beziehungsweise Handpuppen dargestellt wurden sowie die ganze Aufführung von Livemusik begleitet wurde, welche durch sogenannte „Looptechnik“ unterstützt wurde.

Die zugrundeliegende Lektion im Unterricht lag zwar bereits gute zwei Monate zurück, die Erinnerung an den Inhalt war jedoch bei den Kursteilnehmern noch recht klar: Die beiden Ödipus-Söhne Eteokles und Polyneikes kämpfen nach dem Tod ihres Vaters um die Herrschaft über die Stadt Theben. Polyneikes greift seine Heimatstadt an, Eteokles verteidigt sie. Letztendlich sterben beide im Duell und ihr Onkel Kreon übernimmt die Macht. Dieser verkündet, Polyneikes solle als Verräter der Heimat unbestattet bleiben und somit zum Aas für Tiere werden, was als ehrlos galt.

Deshalb beschließt Antigone, die Schwester der beiden, trotz des Risikos, erwischt zu werden, ihren Bruder zu bestatten. Als sie dabei jedoch gefasst wird, steht Kreon vor der Frage, wie er weiter mit ihr umgehen soll, da es sich ja immer noch um die eigene Nichte und Verlobte seines Sohnes handelt. Nichtsdestotrotz beschließt er, sie lebendig begraben zu lassen, um konsequent vorzugehen. Als sein Sohn davon hört, stürzt er sich ins eigene Schwert, was den Suizid seiner Mutter – also Kreons Ehefrau – nach sich zieht. Das Stück endet mit einem einsamen Kreon, der seine Handlungen hinterfragt und seine gesamte Familie betrauert.

So war es uns zumindest bekannt. Da im Unterricht jedoch nicht die fast 1.400 Originalverse des Dramas, sondern aus Zeitgründen eine antike Inhaltsangabe gelesen wurde, deren Vor- und Nachteile als Textform wir ebenso diskutierten wie die Einordnung von Kreon als Protagonist oder Antagonist, war es uns durchaus bewusst, auch uns unbekannten Szenen zu begegnen.

So kam es dann auch, als Antigone sich vor ihrer gewagten Aktion mit ihrer Schwester besprach, die anschließend ebenfalls von Kreon verhört und verurteilt wurde, dieser einen Wahrsager um Rat bat und er seinen Sohn zu maßregeln versuchte. All das trug umso mehr zur bedrückenden Atmosphäre des Stücks bei, welche allein aufgrund der Musik ohnehin immer spürbar war.

Besonders an diesem Theaterbesuch war außerdem, abgesehen von der formellen Kleidung, die der Kurs dem Anlass  entsprechend ausgewählt hatte, dass sich die Sitzplätze samt Tribüne auf der eigentlichen Bühne des Saals befanden und nur ein Darsteller mithilfe der oben genannten Puppen/Masken sämtliche Figuren des Stücks darstellte. Diese Art der Inszenierung, auch unter Einbezug der Musik, stieß im Kurs weitestgehend auf Zustimmung aufgrund der Atmosphäre und Kreativität.

Nach der Vorstellung holten sich dann entsprechend viele der Anwesenden, auch aus dem sonstigen Publikum, Infomaterial über die Aufführenden (Danke an die „Bühne Cipolla“!) oder sprachen kurz mit ihnen und der Kurs stellte sich zum abschließenden Gruppenfoto auf.

Aller Wahrscheinlichkeit nach war dies nicht der letzte gemeinsame Theaterbesuch als Kurs, denn Stücke, speziell antike Dramen als Grundlage gibt es genug, und es muss nur eine entsprechende Inszenierung im näheren Umkreis geben – am Interesse scheitert es garantiert nicht.

Text: Coralie Salenga (EPh), Fotos: Luis Köster / Dr. Thomas Backhuys

— [Daniel Heisig-Pitzen]

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